...später sonntagabend, oder soll ich noch was posten..? jedenfalls grad kanpp vor dem riesengewitter per velo trocken zu haus angelangt. na das ist doch was, oder?

war beim fine-tuning im neuen büro und dann als auflockerung nachmittags im fotomuseum, die retrospektive von monique jacot angucken. eine wirklich fantastische schweizer fotografin. geniale s/w-photos: landschaften, situationen, fabrikarbeiterinnen, frauen in der landwirtschaft, misthaufen im winter usw...

...reale und humanitäre hintergrund des live 8 events wurde von sagenhaft beeindruckender musikprominenz gebührend unterstrichen.

hightlights waren für mich die coldplay-version von bittersweet symphony, seven seconds von dido & youssou n'dour, u2 mit one, das ganz starke we are the champions von green day. r.e.m. waren sehr gut, will smith, travis und keane gefielen, annie lennox und madonna waren schlicht sensationell, destiny's child und bon jovi etwas aufgesetzt, der snoop dogg ist ein arschloch, die scissor sisters sehr originell, joss stone und faith hill vor allem hübsch, snow patrol ein geheimtipp und kurz nach 04.15 h sind mir die augen zugefallen...

einzige derbe enttäuschung: keiner der namhaften tv-sender brachte es fertig, den event über die ganze länge zu übertragen - man zeigt lieber wimbledon oder tour de france oder gar eine lasche soap-serie oder das stinknormale samstagabendprogramm...

...thema sterbehilfe ist eigentlich kein typisches kinofilmthema. mar adentro von alejandro amenábar beeindruckte mich jedoch unheimlich, fesselt einem, geht tief unter die haut, ohne nur ein einziges mal kitschig zu wirken. die personen schauspielern nicht, sie fühlen, leben und wirken wie in der realität.

sehr schwierig, darüber zu schreiben. ist ein film, dem man sich hingeben muss - um sich dabei bewusst zu werden, was es für schicksale gibt. und zu begreifen, dass der todeswunsch durchaus verständlich sein kann...

...scheint, dass der montagabend tv-technisch gerettet ist. die desperate houswives versprechen einiges an sucht-potential. heute abend 20h läuft auf sfdrs2 teil eins der 23-teiligen serie (auf pro7 dienstags 21.15h)...

...abend zeigt vox die brücken am fluss, wohl einen der schönsten liebesfilme, die's gibt. mit clint eastwood und meryl streep.

auch das buch von robert j. waller ist absolut genial, da braucht zartbesaiteter mann kleenex-beistand über weite strecken...

das buch hat mich in einer zeit getroffen, in der ich selbst meine gefühle überhaupt nicht auf die reihe brachte. unsterblich unglücklich unvorstellbar unmöglich untröstlich ungestüm unbedacht unendlich unkontrollierbar unabdingbar unwiderbringlich unentwegt unbedingt unnachgiebig unkritisch unrettbar unvernünftig unheimlich verliebt war ich damals. dann ist die lektüre dieser geschichte gleichzeitig gut und schlecht: mann kann weiter schmachten, sich daran aufrichten, oder noch mehr in selbstmitleid zerschmelzen. mit diesem buch leidet sich's jedenfalls viel viel besser, unbestritten...

...die kleinen eheverbrechen von eric-emmanuel schmitt gestern abend waren jedenfalls schon mal recht eindrücklich. in letzter zeit bin ich eh fasziniert von kleintheatern wie diesem oder diesem und deren hautnahen inszenierungen...

...ist ein ruhiger und trauriger film: finding neverland ist ein wunderschönes und ungewöhnliches ehe- und familiendrama über die enstehung von j.m. barries theaterstück «peter pan».

johnny depp spielt den schriftsteller und autor perfekt, man spürt seine fantasien, spürt die entstehung seiner tollen geschichten und leidet mit ihm. er hat die liebenswerte fähigkeit, aus dem alltag eine reise ins reich der fantasie zu kreieren, selbst wenn der sensenmann bereits die bühne betreten hat...

btw: hinter uns im kino, zwei junge frauen, in ein normales tratschgespräch vertieft (nicht gerade leise). da fragt die eine plötzlich, worum es in diesem film überhaupt geht. darauf die andere "das ist so ein märchen von peter pan, der...", fällt ihr die fragestellerin ins wort: "ahhhh, das, ähh pan, ah das ist doch dieser schweizer..."

...richtig lachen und die situationskomik geniessen: sideways erzählt die geschichte zweier freunde, die vor der hochzeit des einen nochmal eine woche so richtig auf den putz hauen wollen. die beiden sind sehr unterschiedliche typen und haben demnach völlig andere vorstellungen, was ihr wochenprogramm betrifft.

miles (schriftsteller und weinliebhaber) will schöne kalifornische weine degustieren und golfen, jack (schauspieler und lebemann) will vor seiner hochzeit unbedingt noch ein paar andere abenteuer durchziehen...

sideways ist oscar-nominiert für zwei nebenrollen und in der kategorie "bester film" - erstaunlich, denn es ist nix hollywood-spektakuläres, und wird's drum schwer haben, eine gold-statue zu erhalten...

...könnt ihr gucken, wer von den filmstars dieses jahr chancen auf so ein cooles oscar-männchen hat...

• ... die nominierten - poppig!
  
• ... die nominierten - dezent!

...endlich noch den film die fetten jahre sind vorbei reingezogen und angenehm überrascht gewesen.

zeitgemässe und humorvolle story, glaubwürdiges schauspiel, gute dialoge mit feinen philosophien und eine komplizierte entführung mit ein paar gefühlswirren - cooler, eindrücklicher film, der durch den einsatz der handycam einen leichten dogma-touch hat.