warum besorgt? kannst du meinen kritischen gedanken nicht folgen? ich hab in wülflingen tschutten gelernt und dann an trainerkursen für die junioren - und überhaupt, über fussball weiss mann einfach bescheid...

Lassen wir das Thema, ich verstehe nichts davon. Besorgt nur, weil sich jetzt wochenlang alles um den Ball gedreht hat und niemand dran dachte, dass im Sudan weiterhin Menschen erschossen, vertrieben, ausgehungert und abgeschlachtet werden: Aber wir gucken FUSSBALL. Das ist meine Besorgnis... - und ich habe in keinem der vielen Blogs, die ich gelesen und studiert habe, da auch nur ein Wörtchen von mitbekommen.

da hast du absolut recht leider, wir sind total oberflächlich, ohne tiefgang (und wenn, dann nur die eigenen probleme). und informieren uns auch total oberflächlich durch die presse. und gucken nur da hin, wo's uns nicht allzusehr belastet.

ich habe da eine ganz böse einstellung dazu (egal, ob zoff auf dem balkan oder im sudan oder im nahen osten): meistens haben diese menschen (länder und regierungen und gruppierungen) einen für uns nicht nachvollziehbaren streit, der tragischerweise oft im krieg gipfelt. klar, unsägliches elend für die betroffenen. leider können wir ja meist gar nicht nachvollziehen, weshalb die sich bekriegen. scheint aber, dass es für nachhaltige veränderungen in diesen ländern leider manchmal solche katastrophen braucht. kann ja auch nicht die lösung sein, wenn wir uns laufend rechthaberisch einmischen (siehe irak)? klar, humanitär müssen wir helfen und für unser bewusstsein braucht oft eine kopfnuss - damit wir fussball vergessen und uns eher solchen dingen zuwenden.

ich weiss, ist jetzt recht brutal und hilflos, diese argumentation (und sprengt wohl den rahmen, das hier schlüssig und vernünftig zu diskutieren).

HänschenDampf, das ist ein armeleute-Argument. Ich esse auch Kuchen, obwohl Menschen andernorts noch nicht mal Reis haben. Ich spiele Doppelkopf und hab tierischen Spaß dabei, während andernorts Menschen zeitgleich ermordert werden. Ich sage laut und deutlich: Es geht mir gut. Während es andernorts Menschen verdammt schlecht geht.
Wichtig ist, dass ich genau das hin und wieder mal reflektiere. Aber der Euphorie während einer Fußball-EM mit diesem Argument zu begegnen ist einfach kindisch.
Versuch es positiv zu sehen: Fußball hat offenbar - da Breitensport - eine derartige Macht, dass es auch völkerverbindend wirken kann. Über alle Grenzen hinweg. Hier haben die deutschen Nachbarn den Griechischen gratuliert, mit ihnen gefeiert. Und das war sicher andernorts auch so. Daraus entstehen Freundschaften. Nähe. Das schickt Berührungsängste oder Vorurteile zum Teufel. Und das ist das, was zählt.

kluge argumentation frau biggii, absolut richtig, dass fussball völkerverbinden sein kann. hier bei uns war an den grossleinwand-veranstaltungen auch jedermann mit jedem einfach fussball-fan, gleich, welcher nationalität. und das stimmt doch jeweils sehr zuversichtlich...

den anderen nützte es eben herzlich wenig, aber ich als zuschauer hab eindeutig mehr von offensiv-fussball...