...ist wahlzeit, wenigstens alle 4 jahre. wahl-zeit heisst heutzutage aber vor allem presse-zeit, tv-arena-zeit, umfragen-zeit, barometer-zeit, plakat-zeit, slogan-zeit, inserate-zeit, spinnendiagramm-zeit, wahlsendungs-zeit, flyer-zeit, broschüren-zeit, webseiten-zeit, podiumsdiskussions-zeit.

jeder politiker stellt sich so gut und so oft an allen ecken und enden zur schau, wie er schaffen kann. sie werden ausgefragt, portraitiert, interviewt, mit kritischen fragen eingedeckt, mit früheren fehlern und mit aussagen politischer gegner konfrontiert.

fazit: es ist aschgrau, wie wenig dieser tage aufeinander eingegangen und miteinander kommuniziert wird. die meisten beteiligten machen ihre robotermässigen standardisierten wahlkampfaussagen, egal, wie die frage zuvor lautete.

die einen sind die grossen rechtfertiger, andere die nachahmer, dann gibt's die stimmungsmacher, wieder andere wehklagen, ein teil reitet auf der welle, dass man sich nur wegen ersterer habe provozieren lassen — jedenfalls macht KEIN politiker und KEINE partei glaubwürdige oder brauchbare aussagen, die uns beim ausfüllen des wahlzettels weiterbringen.

konsequent wäre, die wahl zu boykottieren? keiner geht hin, keiner wählt, keiner gibt eine liste ab.

oder wir wählen ab: man darf nur minuspunkte geben und so eigentlich diejenigen abwählen, die man ganz sicher NICHT in bern haben möchte. die mit den wenigsten minuspunkten dürfen dann im rat bleiben und dort weiterhin ungestraft zeitung lesen, wenn vorne einer der "volksvertreter" ein votum abgibt...